Bisher war für mich das Campen eine Erholung vom Arbeitsalltag mit der $BESTENFRAUVONWELT. Aber heute wurde ich Zeuge, dass der Camperalltag auch sehr viel mit „tratschen“ zu tun haben kann.
Neben uns sind gestern ein nettes Ehepaar eingezogen (oder wie nennt man das beim Campen?) mit denen wir, wenn wir Lust haben auch mal ein kleines Schwätzchen halten.
Aber heut Nachmittag bin ich dann Zeuge geworden, wie es wohl scheinbar normalerweise auf einem Campingplatz zugeht. Die Mieterin der übernächsten Stellplatzes eine 5,40m Wohnwagen, wollte sich dann doch einmal bei den Neuankömmlingen bekannt machen. Und aus dem „Hallo“ sagen wurde dann ein Tratsch über viele Themen, bei denen ich nicht mal mitreden kann.
Angefangen wurde wie es bei einem Smalltalk üblich ist mit einer kurzen Vorstellung, von welchem Stellplatz man nun ist und dann ging es eigentlich schon recht schnell ins eingemachte.
Der direkte Nachbar hatte in diesem Jahr bereits 3 Herzinfarkte, wobei die anderen da natürlich gleich mithalten wollten und von der pflegebedürftigen Mutter (Pflegestufe 3), berichtete, wegen der man im Frühsommer bereits einen Urlaub in Tirol bereits vorzeitig abbrechen musste, was den Mann sehr mitgenommen hat, da er den großen Wohnwagen mitten in der Woche durch den dichten Berufsverkehr steuern musste. Aber deshalb ist man ja nun schon seit 2 Wochen hier, nachdem man die Mutter nun in die Vollpflege gegeben hat, da sie einen ja eh nicht mehr erkennt.
Nachdem der Wettstreit über die Wehwehchen nach meiner Meinung nach unentschieden ausgegangen ist, ging es dann dazu über, welche Häuser man, als Camper, dann zuhause hat. Wenn ich mich recht Erinnere, war es bei den einen Familie 160m², die man aber jetzt an seinen Sohn abgegeben hat, da man die Treppen dann doch nicht mehr so gut steigen kann. Auch nach dem Häuserkampf stand es dann noch unentschieden, da die Familie aus Offenbach (OF = ohne Verstand, aussage der Nachbarin) ebenfalls ein stattliches Häuschen mit Ferienwohnung aufzuweisen hatte.
Danach konnte dann die Familie aus Viersen mit einem Punkt in Führung gehen, denn obwohl die Familie aus Offenbach einen Journalistensohn hatte, konnten die Nachbarn aus Viersen 3 Söhne und mindestens ein Tochter aufweisen. Ein Sohn war Verkaufsleiter beim ADAC und ein weiterer ebenfalls beim ADAC, aber leider wurden beide gekündigt, da der ADAC irgendwelche Umstrukturierungen vorgenommen hat.
Somit stand es nach ca. 10 Minuten und 3 Themen 2:3 für Viersen.
Danach wollten die Rheinländer aber Ihre Führung weiter ausbauen und die Damen des Hauses Stellplatzes bekam Unterstützung vom Ehemann und danach wurde das gespräch zweigeteilt, wobei der Wettkampf von mir nur noch auf der technischen (für mich interessanteren) Ebene mit verfolgt wurde.
Zuerst Auto!
Hier konnte zwar Offenbach nicht mit der PS-Zahl und der Zuglast des Fahrzeuges glänzen, aber dafür gab es ein weiteres Fahrzeug zuhause.
Und somit kann ich als Zwischenergebnis ein faires 3:3 Unentschieden zwischen den Familien aus Viersen und Offenbach vermelden.