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Manchmal entstehen die besten Ideen nicht am Schreibtisch, sondern ganz beiläufig. In meinem Fall beim Aufräumen im Bastelraum. Eigentlich wollte ich nur ein paar 3D-Drucke nachbearbeiten, als mir die leeren Gurkengläser ins Auge fielen, die schon für den Transport zum Altglascontainer bereitstanden. Und genau in dem Moment kam mir ein Gedanke: Im Toolset des Fanttik F2 Master liegen doch diese kleinen Gravurköpfe. Warum eigentlich nicht mal Glas ausprobieren?
Früher habe ich schon Holz graviert, also war die Neugier sofort da. Und ehrlich gesagt: Mit einem alten Gurkenglas kann man nicht viel falsch machen.
Was ist der Fanttik F2 Master?
Der Fanttik F2 Master ist ein kompaktes, akkubetriebenes Multifunktions-Rotationswerkzeug, das sich vor allem an Maker, Bastler und DIY-Fans richtet. Er ist deutlich kleiner und leichter als klassische Dremel-Geräte, dafür aber erstaunlich leistungsfähig.
Technisch arbeitet der F2 Master mit einem bürstenlosen NeoPulse-Motor, der Drehzahlen von bis zu 25.000 Umdrehungen pro Minute erreicht. Die Geschwindigkeit lässt sich in fünf Stufen regulieren, was besonders bei empfindlichen Materialien wie Glas wichtig ist. Das Aluminiumgehäuse fühlt sich hochwertig an, das Werkzeug liegt gut in der Hand und ermüdet auch bei längerer Nutzung kaum.
Ursprünglich nutze ich den Fanttik F2 Master hauptsächlich für die Nachbearbeitung meiner 3D-Drucke: Kanten glätten, kleine Details ausarbeiten, Bohrungen nachsetzen. Für genau solche Arbeiten ist er gemacht.
Zubehör und Gravurköpfe im Detail
Ein großer Pluspunkt des Fanttik F2 Master ist das durchdachte Zubehörkonzept. Im Lieferumfang enthalten sind insgesamt 35 Zubehörteile, die in einer magnetischen, rotierenden Box – dem sogenannten Revostor Hub – untergebracht sind. Alles ist übersichtlich sortiert und schnell griffbereit.
Zum Zubehör gehören unter anderem:
- Schleifaufsätze in verschiedenen Körnungen
- Polieraufsätze
- Fräser und kleine Bohrer
- Gravur- und Carving-Köpfe
- Spannzange mit 3/32 Zoll (2,3 mm) Durchmesser
Für mein Glasprojekt besonders interessant waren die Gravuraufsätze. Sie arbeiten nicht mit Hitze wie ein Laser, sondern rein mechanisch. Genau das macht sie für Glas geeignet, solange man vorsichtig vorgeht.
Was viele unterschätzen: Gerade diese kleinen Gravurköpfe sind extrem vielseitig. Sie eignen sich nicht nur für Holz oder Kunststoff, sondern auch für leichte Gravuren auf Glas, Keramik oder beschichteten Oberflächen.
Glasgravur mit dem Fanttik F2 Master – funktioniert das wirklich?
Die kurze Antwort: Ja, es funktioniert. Die ehrliche Antwort: Man braucht Geduld.
Glas ist ein sensibles Material. Zu viel Druck, zu hohe Drehzahl oder ein unruhiger Ansatz können schnell zu Rissen oder Abplatzungen führen. Deshalb habe ich das Gurkenglas zunächst gut fixiert, eine Schutzbrille aufgesetzt und mit niedriger Drehzahl begonnen.
Wichtig ist, den Gravurkopf nur leicht aufzusetzen und lieber mehrfach über dieselbe Stelle zu gehen, statt zu viel Material auf einmal abzutragen. Das Ergebnis wird dadurch gleichmäßiger und kontrollierter.
Mein Winter-Glasgravur-Projekt
Eigentlich wollte ich eine passende Vorlage suchen, aber ich habe nichts gefunden, was mich wirklich überzeugt hat. Also habe ich kurzerhand eine KI nach einer schlichten Winterlandschaft gefragt. Das Motiv war genau das, was ich mir vorgestellt hatte: ruhig, klar, nicht zu filigran.
Die Umsetzung war dann fast schon meditativ. Linie für Linie habe ich das Motiv ins Glas übertragen. Das Ergebnis ist sicher nicht perfekt und definitiv nichts für den Weihnachtsmarkt, aber für zu Hause reicht es völlig. Und vor allem: Ich bin stolz darauf.
Genau darum geht es für mich bei solchen Projekten.
Tipps für deine eigene Glasgravur
Wenn du selbst mit dem Fanttik F2 Master Glas gravieren möchtest, hier ein paar Erfahrungen aus der Praxis:
- Immer zuerst an einem Glas testen, das du notfalls wegwerfen kannst
- Mit niedriger Drehzahl starten und langsam steigern
- Mehrere leichte Durchgänge sind besser als ein tiefer
- Runde Gläser unbedingt fixieren, damit sie sich nicht mitdrehen
- Ruhige, einfache Motive funktionieren besser als feine Details
Fazit: Mehr als nur ein Werkzeug für 3D-Druck
Der Fanttik F2 Master war für mich ursprünglich ein reines Werkzeug zur Nachbearbeitung von 3D-Drucken. Dass ich damit eines Tages Glas gravieren würde, hätte ich vorher nicht gedacht. Genau solche Experimente machen für mich den Reiz am Basteln aus.
Wer ein kompaktes, vielseitiges Werkzeug sucht und gerne neue Materialien ausprobiert, wird mit dem Fanttik F2 Master viel Freude haben. Und manchmal entstehen aus alten Gurkengläsern eben kleine Winterlandschaften.