Mein Weg zum 100 km Megamarsch Stuttgart – 24 Stunden für ein großes Ziel

Kennt ihr das auch? Man hat so ein Ziel im Kopf, das einen schon seit Jahren begleitet – und irgendwie schiebt man es doch immer wieder vor sich her. Bei mir war das ganz klar der 100 km Megamarsch.

Nach meiner 42 km Wanderung mit dem Schwäbischen Albverein und dem Mammutmarsch Stuttgart mit 60 km wusste ich: da geht noch mehr! Und jetzt, Anfang September, ist es soweit – 100 km rund um Stuttgart, mit einem Zeitlimit von 24 Stunden. Klingt verrückt? Ja. Klingt unmöglich? Auf keinen Fall!


390 Tage, 11.000 Schritte – mein „geheimer“ Trainingsplan

Wenn ich ehrlich bin, habe ich nie bewusst auf 100 km hintrainiert. Aber: Seit über 390 Tagen laufe ich jeden Tag mindestens 11.000 Schritte. Das sind ca. 8 km täglich – bei Sonne, Regen, Schnee oder einfach nur Feierabendmüdigkeit.

Das hat mir nicht nur Ausdauer gegeben, sondern auch Routine. Und genau diese Beständigkeit im Alltag macht den Unterschied: 8 km am Tag summieren sich – körperlich und mental.


Warum 100 km?

Ganz einfach: Es ist die nächste Stufe. Nach 42 km und 60 km wollte ich wissen: Wie weit kann ich gehen? 100 km ist nicht nur eine körperliche Herausforderung – es ist auch ein mentales Abenteuer. Man läuft durch Tag und Nacht, erlebt Höhen und Tiefen, Müdigkeit und kleine Euphorie-Schübe. Und genau darauf freue ich mich.


Vorbereitung: Training, Kopf & Körper

  • Training: Längere Märsche am Wochenende, damit sich die Füße an 30–40 km am Stück gewöhnen.
  • Ernährung: Mehr Fokus auf Energieversorgung unterwegs – Riegel, Gels, Nüsse und natürlich Wasser & Elektrolyte.
  • Schlaf: Ich versuche, die Nächte davor so gut es geht vorzuschlafen (ja, leichter gesagt als getan).
  • Mentales: Ich sage mir schon jetzt: „100 km sind kein Sprint – es sind 10 × 10 km.“ Kleine Etappen helfen dem Kopf!

Technik & Ausrüstung – meine Begleiter

Was packe ich ein? Hier eine kleine Auswahl meiner Essentials:

  • Schuhe: Bewährte Wanderschuhe + Ersatzpaar (für den Fall der Fälle).
  • Kopfhörer: Shokz OpenFit – offen, bequem und sicher, damit ich den Verkehr noch mitbekomme.
  • Uhr: Garmin Fenix 8 AMOLED – getestet beim Mammutmarsch über 60 km, Akku-Held mit 80 % Rest nach 11 Stunden!
  • Licht: Stirnlampe für die Nachtetappen.
  • Energie: Powerbanks für Handy und Uhr.
  • Blasenpflaster: Die eigentlichen Stars jedes Megamarsches.

Mein Plan für Stuttgart

Das Ziel ist klar: 100 km in unter 24 Stunden.
Ich werde die Strecke in 10er-Etappen einteilen und nach jeder Etappe kurze Pausen einlegen – essen, trinken, Füße lockern. Längere Stopps sind gefährlich, weil der Körper schnell in den „Ruhemodus“ fällt.

Tagsüber genieße ich die Landschaft, nachts laufe ich im Tunnelmodus. Ich weiß: Irgendwann wird es hart – aber genau dann zeigt sich, warum ich das mache.


Humorvolle Randnotiz

Wisst ihr, was mich am meisten beschäftigt? Nicht die 100 km. Sondern die Frage: Wie viele Blasenpflaster passen eigentlich in einen Rucksack?


Ausblick

In ein paar Wochen werde ich berichten, ob ich die 100 km geschafft habe – und wie es mir dabei ergangen ist. Ob mit Medaille oder mit müden Füßen: Der Weg wird auf jeden Fall eine Geschichte wert sein.

Bleibt dran, folgt mir hier im Blog oder auf meinen Socials – und drückt mir die Daumen für meinen großen 100-km-Traum!

24 Stunden Wandern mit dem DAV – Maultaschen, Vollmond und ein bisschen Wahnsinn

Kennt ihr das auch? Man meldet sich zu etwas an – motiviert, euphorisch, voller Vorfreude – und fragt sich am Startn und immer wieder auf der Strecke: „Warum mach ich das eigentlich?“ So war’s auch diesmal. Meine dritte 24h-Wanderung mit dem DAV Sektion Pforzheim 1891 e.V. rund um Pforzheim. Und wie immer: Es war anstrengend. Es war kalt. Es war wunderschön.

Gemeinsam über 75 Kilometer – eine Tour mit Herz

Am 10. Mai 2025 starteten über 200 Wanderbegeisterte am Walter-Witzenmann-Haus. Ziel: 76 Kilometer in 24 Stunden entlang der historischen Eppinger Linie, begleitet vom DAV-Team, Verkehrsabsicherung, Verpflegungsfahrzeugen – und jeder Menge Enthusiasmus.

KategorieWert
Distanz75,78 km
Gesamtzeit24:14:21 h
Bewegungszeit17:19:57 h
Ø Pace in Bewegung13:43 min/km
Kalorienverbrauch5.912 kcal
Herzfrequenz (Ø/Max)104 / 154 bpm
Höhenmeterhoch 1.544 m / runter 1.563 m
Temperatur4,0°C – 28,0°C
Schritte111.432
Rucksackgewichtca. 7 kg

Eppinger Linie – Wandern mit Geschichte

Viele Abschnitte führten über die Eppinger Linie – eine Verteidigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert. Heute: Erlebnisweg mit Türmen, Skulpturen und Panorama.

Infos: www.eppinger-linie.de

Verpflegung deluxe – ein Dank an die Vereine!

Die Verpflegung war absolute Spitzenklasse – alles liebevoll von lokalen Vereinen organisiert:

  • Kaffee & Kuchen am Nachmittag
  • Abendessen in Diefenbach: Maultaschen (auch vegetarisch!) & Kartoffelsalat
  • Mitternachtssuppe: Deftige Kartoffelsuppe
  • Frühstück: Frische Brötchen, Wurst- und Käseplatten, heißer Kaffee
  • Trinkstationen: Apfelschorle, isotonische Getränke, Wasser, Bananen, Äpfel, Energieriegel

„So gut hab ich unterwegs selten gegessen!“

Wenn’s nachts plötzlich friert…

Tagsüber Sonne, aber nachts? Kalt, windig, klamm. Außerhalb des Waldes wehte ein unangenehmer Wind – wir waren froh über lange Hosen, Mütze und Handschuhe. Einige Teilnehmer waren noch in Shorts unterwegs – sie haben durchgehalten, aber sicher mehr gelitten.

Tipp: Packt für die Nacht ein! Dank der vom DAV bereitgestellten gekennzeichneten Packsäcke konnte man abends und morgens Kleidung tauschen.

Anekdote: Maultaschen, Bier & Bodo

Ich war mit meinem Freund Bodo unterwegs – unser Running-Gag: „Gibt’s da was Isotonisches?“ Tagsüber: keine Ortschaft, keine Läden. Doch zum Abendessen in der Kelter Diefenbach zauberten die Organisatoren doch noch ein kleines Feierabendbier hervor.

Maultaschen + Bier = Bodo glücklich = Energie für die Nacht.

Menschen, Begegnungen, Geschichten

Man kommt ins Gespräch – beim Wandern, beim Warten, beim Kaffeekuchen.

Paul vom Landratsamt Enzkreis lief mit Schiene am Bein und kurzer Hose – und hat’s trotzdem bis zum Ziel geschafft. Hut ab!

Katja (ebenfalls aus dem Landratsamt) startete ohne Taschenlampe. Als wir abends anboten, ihr den Weg zu leuchten, meinte sie nur: „Ich brauch euch nicht – ist ja Vollmond!“ – Worauf wir entgegneten: „Dann sind wir mal gespannt, wie du den Mond in den Wald bekommst.“ 

Sicherheit vs. Wanderfluss

Das DAV-Team sicherte jede Straßenkreuzung – großes Lob! Aber dadurch mussten die vorderen Wanderer oft lange warten, bis alle aufgeschlossen hatten. Besonders nachts in der Kälte war das hart – aber Sicherheit geht vor.

Fazit: Schmerz vergeht, Stolz bleibt

24 Stunden Wandern ist kein Spaziergang – aber ein Erlebnis. Für Körper, Geist und Gemeinschaft.

Was bleibt? Blasen. Muskelkater. Und ein breites Lächeln.
Nächstes Jahr? Ich bin wieder dabei. Bodo auch. Vielleicht mit zwei Bier.

Was meint ihr? Schon mal 24h gewandert oder eher Team Couch?
Schreibt’s in die Kommentare – oder kommt nächstes Jahr einfach mit. Wir leuchten euch auch den Weg, versprochen!