Wanderjahr 2025 – mein Jahresrückblick zwischen Konstanz, Kopfkino und 100 Kilometern


Manche zählen Medaillen.
Andere Wettkämpfe.
Ich zähle Schritte.

Und wenn ich auf mein Wanderjahr 2025 zurückblicke, dann sehe ich nicht nur Events, Urkunden oder Zielbögen. Ich sehe vor allem eines: Konstanz. Still, unspektakulär – aber gnadenlos effektiv im Wandern.

Die nackten Zahlen: Meine Wanderstatistik 2025

Das Wandern hat mir nicht nur Freude bereitet, sondern auch meine Fitness gesteigert.

Zahlen können motivieren. Oder entlarven.
Meine Garmin-Statistik für 2025 macht beides:

  • 6.121.195 Schritte
  • 4.925 Kilometer Gesamtstrecke
  • 16.816 Schritte pro Tag im Schnitt
  • 117.715 Schritte pro Woche
  • und das Entscheidende:
    Aktuell 514 Tage in Folge – jeden einzelnen Tag mindestens 11.000 Schritte

Kein „heute mal nicht“.
Kein Ausgleichstag.
Kein Verhandeln mit mir selbst.

Diese Serie lief leise im Hintergrund – an Arbeitstagen, an Wochenenden, bei Hitze, Regen und Müdigkeit. Rückblickend war sie die eigentliche Basis für alles, was dieses Wanderjahr besonders gemacht hat.

Der Wanderauftakt: 43,98 Kilometer von Gemmrigheim nach Althütte

Der offizielle Start ins Jahr war bodenständig – und genau deshalb perfekt.
Eine Marathonwanderung des Schwäbischen Albvereins von Gemmrigheim nach Althütte, 43,98 Kilometer.

Früher Start, klarer Zeitplan, ehrliche Strecke. Kein Eventzirkus, kein Showfaktor. Einfach Wandern.

Über genau diese Tour habe ich auch ausführlich geschrieben:
43,98 Kilometer später – und kein Blasenpflaster in Sicht
https://alleswasbewegt.de/2025/04/4398-kilometer-spaeter-und-kein-blasenpflaster-in-sicht/

Was dieser Tag gezeigt hat:

  • Die Beine erinnern sich schneller als der Kopf
  • Langstrecke fühlt sich wieder vertraut an
  • Das Jahr konnte kommen

24 Stunden Pforzheim: Wenn der Kopf entscheidet

Am 10. Mai 2025 wurde es ernst: die 24h-Wanderung in Pforzheim.

  • 75,78 Kilometer
  • 18:46 Stunden Gehzeit
  • Durchschnittliche Pace: 14:52 min/km
  • 5.912 Kalorien

Nach zwölf, dreizehn Stunden wird Wandern leise. Keine Euphorie mehr, kein Adrenalin. Nur noch Schritte, Gedanken und Zweifel.

Nicht die Steigungen waren das Problem.
Nicht die Füße.
Sondern diese eine Frage: Warum eigentlich noch?

Die Antwort kam nicht laut.
Aber sie kam zuverlässig – Schritt für Schritt.

Der Höhepunkt des Jahres: Megamarsch Stuttgart – 100 km, die bleiben

Der Megamarsch Stuttgart am 06.–07. September 2025 war kein isoliertes Abenteuer.
Er war die logische Konsequenz aus dem, was Monate vorher begonnen hatte: jeden Tag gehen.

100 Kilometer.
Nicht gegen andere.
Sondern gegen den eigenen Kopf.

Ich habe diesen Marsch bereits ausführlich auf alleswasbewegt.de verarbeitet – mit allen Höhen, Tiefen und Gedanken aus dieser Nacht:
Megamarsch Stuttgart – 100 km in unter 24 Stunden
https://alleswasbewegt.de/2025/09/megamarsch-stuttgart-100-km-in-unter-24-stunden/

In diesem Jahresrückblick ist aber der Zusammenhang entscheidend.
Diese 100 Kilometer standen nicht für sich. Sie waren das Ergebnis von 514 Tagen in Folge mit mindestens 11.000 Schritten. Von Alltagen, kurzen Runden, müden Beinen und genau dieser Konstanz, über die man selten spricht, weil sie nicht spektakulär aussieht.

In der Nacht des Megamarschs wurde klar, warum das alles wichtig war.
Nicht bei Kilometer 20.
Nicht bei 50.
Sondern irgendwo zwischen Dunkelheit, Asphalt und dieser stillen Phase, in der der Körper längst kann – aber der Kopf eine Entscheidung verlangt.

Weitergehen oder aufhören.

Als es hell wurde, war kein Triumph da. Kein Jubel.
Sondern etwas viel Ehrlicheres: Gewissheit.

Der Megamarsch war der sportliche Höhepunkt meines Wanderjahres 2025.
Aber die eigentliche Vorbereitung waren 514 ganz normale Tage.

Mammutmarsch Stuttgart: Das Finale

Im Oktober folgte noch der Mammutmarsch Stuttgart.
Nicht mehr ganz so frisch. Aber erfahrener. Ruhiger. Gelassener.

Was sich geändert hatte:

  • besseres Pacing
  • weniger Drama
  • mehr Vertrauen

Nicht jeder Kilometer musste sich beweisen. Manche durften einfach da sein.

Was ich aus dem Wanderjahr 2025 gelernt habe

  1. Konstanz schlägt Talent.
  2. Pausen sind gefährlicher als Anstiege.
  3. Der Kopf entscheidet – die Beine folgen.
  4. Extremwandern beginnt im Alltag.

Ausblick auf 2026

Das nächste Wanderjahr steht nicht nur gedanklich in den Startlöchern – die erste Strecke ist bereits geplant.

Termin: Samstag, 11. April 2026
Wanderziel Mit dem Alpverein Gemmrigheim: Neuenstadt am Kocher
Abmarsch: 7.00 Uhr

Früh starten. Gemeinsam losgehen. Kilometer sammeln.
Kein großes Drumherum, sondern genau das, was sich bewährt hat.

Wenn mir das Wanderjahr 2025 eines gezeigt hat, dann dies:
Große Distanzen entstehen nicht aus spontanen Ideen, sondern aus klaren Terminen, festen Treffpunkten und der Entscheidung, loszugehen.

Der erste Schritt für 2026 ist gemacht.
Der Rest folgt – wie immer – Schritt für Schritt.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.