Vom Anycubic Vyper zum Bambu Lab P1S – Wie ein 3D-Drucker mein Hobby wiederbelebt hat

Kennt ihr das auch? Man startet motiviert ins 3D-Drucken, lädt sich die ersten STL-Dateien herunter, slict begeistert bis spät in die Nacht – und dann spuckt der Drucker wieder mal nur einen Haufen PLA-Spaghetti aus. Genau so lief es bei mir.

Mein erster Drucker war ein klassisches Einsteigermodell, über das ich heute lieber schweige. Danach kam der Anycubic Vyper – und ich dachte: Jetzt hab ich’s geschafft. Automatisches Leveling, schickes Design, eine Community voller Tipps und Mods. Klingt super, oder?

Tja… die Praxis war leider ernüchternd.


Der Vyper – nett gemeint, aber nie so richtig überzeugend

Mit dem Vyper war es immer so: Selbst nach sorgfältiger Kalibrierung war die Qualität „okay“, aber nie wirklich überzeugend. Gerade wenn man etwas verschenken wollte – ein Namensschild, ein Organizer, ein dekoratives Teil – sah das Ergebnis oft eher nach „Hobbykeller“ als nach „Wow, wo hast du das gekauft?“ aus.

Irgendwann habe ich den Vyper dann in die Ecke gestellt. Über ein Jahr lang habe ich ihn gar nicht mehr angefasst. Der Frust war größer als die Freude – und das Hobby stand kurz vor dem Aus.


Der Neustart mit dem Bambu Lab P1S

Dann habe ich mir den Bambu Lab P1S geholt. Und schon beim Auspacken merkte ich: Das ist eine andere Liga. Alles sauber verpackt, fast fertig montiert – und die Einrichtung lief so reibungslos, dass ich nach einer halben Stunde den ersten Druck starten konnte.

Und was soll ich sagen? Schon das erste Benchy sah besser aus als alles, was ich mit dem Vyper in Monaten hinbekommen habe.


Warum der P1S?

Zwischen dem günstigeren P1P und dem High-End-X1 Carbon habe ich mich bewusst für den P1S entschieden. Für mich der perfekte Mittelweg:

  • Geschlossene Druckkammer mit aktiver Kühlung – super für technische Filamente
  • Bis zu 500 mm/s Geschwindigkeit – und trotzdem saubere Qualität
  • Kamera für Überwachung und Time-Lapse
  • Auto-Bed-Leveling – zuverlässig und präzise
  • LAN, WLAN & App-Steuerung – alles onboard
  • AMS-kompatibel – für automatischen Material- und Farbwechsel

Geschwindigkeit UND Qualität – endlich Spaß am Hobby

Das, was mich am meisten begeistert hat, ist die Kombination aus Tempo und Präzision.
Wo ich beim Vyper vier Stunden für einen mittelgroßen Druck eingeplant habe – und dann trotzdem nur mittelmäßige Qualität bekam – haut der P1S in einer Stunde ein Top-Ergebnis raus.

Damit macht das Hobby wieder Spaß. Endlich kann man nicht nur schnell, sondern auch in gleichbleibend guter Qualität drucken. Und das ist auch der Punkt, an dem die berühmte „bessere Hälfte“ plötzlich nicht mehr die Augen verdreht, wenn man von neuen Projekten erzählt. Statt „Plastikschrott“ gibt’s jetzt echte Geschenke, die sich sehen lassen können.


Was ich schon alles gedruckt habe

Seit der P1S bei mir steht, ist die Liste der Projekte stetig gewachsen:

  • Schilder für Mähroboter-Garagen
  • Ein Filamentregal – mein erster „echter“ Druck mit dem P1S
  • Wandembleme für die Nachbarskinder – personalisiert, ein echter Hit
  • Halterungen für das IKEA Skadis-Board – der perfekte Zwischendurch-Druck

Und das Beste: Alle Teile waren auf Anhieb brauchbar. Kein Nachschleifen, kein erneutes Drucken, kein „Version 3 funktioniert dann vielleicht“. Einfach drucken, nutzen, freuen.


Kamera & Time-Lapse – praktisch, aber mit Abstrichen

Der P1S hat eine eingebaute Kamera, die in der App eingebunden ist. Ganz ehrlich: die Auflösung ist nicht der Hit – für gestochen scharfe Timelapse-Videos reicht sie nicht. Ich habe die Funktion bisher auch noch nicht genutzt.

Aber: Zur Kontrolle über die Handy-App ist sie absolut ausreichend. Wenn man unterwegs schnell checken will, ob das Teil noch sauber druckt oder sich gerade in eine PLA-Spaghetti-Party verwandelt – perfekt.


Cloud-Skepsis – und warum ich meine Meinung geändert habe

Schon vor einem Jahr hatte ich mir den Bambu Lab angeschaut, war aber zurückgeschreckt. Überall hieß es: „Die Druckdateien laufen über die Cloud“ – und da schrillen bei mir sofort die Alarmglocken.

Heute, nach ein paar Monaten mit dem P1S, sage ich: Cloud ist nicht immer schlecht.
Es fühlt sich ein bisschen an wie in der Apple- oder Google-Welt: Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt.

  • Die Heizplatte fährt automatisch die richtigen Temperaturen.
  • Die Filament-Parameter sind hinterlegt.
  • Die Druckgeschwindigkeit wird intelligent angepasst.

Das Zusammenspiel all dieser Faktoren bringt eine Druckqualität, die ich so vorher noch nicht erlebt habe. Für meine eigenen Notizen: Cloud ist nicht immer Einschränkung – manchmal ist sie schlicht das, was reibungslose Abläufe möglich macht.


Energieverbrauch – mein Balkonkraftwerk druckt mit

Ein Aspekt, den viele unterschätzen: 3D-Drucker brauchen natürlich Strom. Beim P1S liegt der Verbrauch beim PLA-Druck im Schnitt bei ca. 70 Watt – vergleichbar mit einer hellen Schreibtischlampe.

Für mich bedeutet das: Tagsüber läuft der Drucker direkt über mein Balkonkraftwerk, abends kommt der Strom aus dem Zusatzakku. So bleibt die Stromrechnung entspannt, selbst wenn mal ein 10-Stunden-Druck läuft.
Das fühlt sich richtig gut an: Nicht nur ein sauberes Druckbild, sondern auch noch ein sauberer Fußabdruck. ?


Preis & Kaufentscheidung

Der Bambu Lab P1S liegt aktuell (Sommer 2025) ohne AMS bei rund 699 €. Das optionale AMS-Modul kostet etwa 349 €.

Ich selbst habe beim Jubiläums-Sale zugeschlagen und den P1S inklusive AMS für 690 € bekommen – ein echter Glücksgriff. Rückblickend war das einer meiner besten Technik-Käufe überhaupt.


Technische Eckdaten im Überblick (des Herstellers)

MerkmalBambu Lab P1S
Bauraum256 × 256 × 256 mm
Max. Geschwindigkeit500 mm/s
Beschleunigung20.000 mm/s²
DruckbettPEI-Federstahl, magnetisch
Auto-LevelingJa, Sensor-basiert
NetzwerkWLAN & LAN
KameraJa, für Time-Lapse
AMS-UnterstützungJa (bis zu 4 Spulen)
Preis (ca.)699 € (ohne AMS)
AMS-Modul (optional)ca. 349 €

Mein Fazit

Der Bambu Lab P1S ist kein Bastel-Drucker, sondern ein echtes Werkzeug. Für alle, die wie ich mit einem Anycubic Vyper oder ähnlichen Einsteigergeräten irgendwann an ihre Grenzen gestoßen sind, ist er der perfekte nächste Schritt.

Schnell, zuverlässig, leise – und mit einer Druckqualität, die endlich den Unterschied macht.
Kurz gesagt: Der P1S hat mein Hobby 3D-Druck wiederbelebt.


Und ihr so?

Druckt ihr noch mit einem Einstiegsmodell oder habt ihr schon auf einen „Plug-and-Play“-Drucker wie den P1S gewechselt? Was waren eure ersten Projekte – und was sagt die bessere Hälfte dazu?

Schreibt’s mir gerne in die Kommentare – ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!

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